Der rechte Rand

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Das antifaschistische Magazin (Hrsg.)
Das IfS. Faschist*innen
des 21. Jahrhunderts

Einblicke in 20 Jahre
»Institut für Staatspolitik«
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Reiner Rhefus
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Auf den Spuren des Denkers, Machers und Revolutionärs im »deutschen Manchester«
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Karl Marx war fünf mal in Hamburg?

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Crashkurs Kommune 12
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DenkMal Friedhof Ohlsdorf
33 Stätten der Erinnerung und Mahnung | Herausgegeben von der Willi-Bredel-Gesellschaft – Geschichtswerkstatt e.V.
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Kleine Weltküche
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Kulturgeschichte im Film

Michael Töteberg
Filmstadt Hamburg
Kino-Geschichten einer Großstadt:
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368 Seiten | viele Farbfotos | Hardcover | EUR 19.80
ISBN 978-3-89965-578-0

17. März 2016 Joachim Bischoff / Norbert Weber

»The Changing Face of die German Landesbanken« – Prof. Dr. Norbert Dieckmann zur HSH Nordbank AG¹

In den Hamburger Medien gilt Professor Norbert Dieckmann als Bankexperte, der bei der Beurteilung der HSH Nordbank immer gern herangezogen wird. Beispiel: Bei der blitzartig durchgesetzten Kreditermächtigung für die vermeintlich finale Rettungsaktion der Bank im Dezember 2015 in Höhe von 16,2 Mrd. Euro sagte der Wissenschaftler zum Abendblatt, er könne die 16,2 Mrd. Euro nicht nachvollziehen.

»Dieser Betrag erscheint mir vor dem Hintergrund der überschaubaren jährlichen Haushalte der Bundesländer im Norden sehr hoch zu sein«, sagte er dem Abendblatt. »Insofern wundert es mich, dass die Drucksachen der Landesregierungen keine Schätzungen über die geplante Inanspruchnahme dieser Kreditermächtigungen enthalten.« (9.12.15)

Oder: »Durch die Schifffahrtskrise geriet das Institut weiter in Bedrängnis. Hohe Gebühren für staatliche Garantien belasteten zusätzlich. Um es davon zu befreien, vereinbarten die Eigentümer mit der EU-Kommission den Umbau des Geldhauses: Es wird zunächst von Altlasten befreit und soll anschließend privatisiert werden. Bis 2018 müssen Hamburg und Schleswig-Holstein für das norddeutsche Institut einen Käufer finden. Will es keiner haben, wird es abgewickelt. Mit zehn Milliarden Euro bürgen die Steuerzahler. Und so hoch könnte auch in etwa der Verlust sein, den sie am Ende tragen müssen – das erwartet jedenfalls Norbert Dieckmann, Professor an der Berliner EBC Hochschule.« (27.2.16 Welt am Sonntag)

Der Bankexperte hat jetzt ein Buch zum Krisenfall Landesbanken und HSH vorgelegt. Zu erwarten und zu erhoffen waren Analysen, fachliche Stellungnahmen, betriebswirtschaftlich fundierte Erkenntnisse. Nichts davon ist in dem Buch zu finden! Herr Dieckmann moderiert in dem Buch ausschließlich Aussagen und Stellungnahmen Dritter ohne sich selbst mit seinem Sachverstand einzubringen, ein irritierendes Armutszeugnis und kurz vor der Schwelle zum Fremdschämen.

Der Hamburgische Senat hat gemeinsam mit der schleswig-holsteinischen Landesregierung ein höchst umstrittenes Rettungskonzept für die HSH Nordbank durch die Landesparlamente durchgeprügelt, das weitere 16,2 Mrd. Euro an Steuergeldern kosten wird. Zudem ist noch lange nicht sicher, ob sich damit auch nur ansatzweise die wirklich erneut dramatische wirtschaftliche Situation der HSH Nordbank verbessern wird.

Die Abgeordneten sind über die wirklichen Hintergründe im Dunkeln gelassen worden, vorgelegte Unterlagen zur Entscheidungsfindung waren unvollständig und kaum zu gebrauchen. Wo eben es ging, hat die Finanzbehörde sowie deren Senator Dr. Tschentscher gemauert und geblockt.
Aus welchem Grund ausgerechnet dessen Pressesprecher, Stricker, in Dieckmanns Buch einen derart prominenten, nahezu Sachverständigenpart erhält, wird für ewig Dieckmanns Geheimnis bleiben. Jedenfalls haben dessen Ausführungen und Zitate Null Erkenntniswert.

Dieckmann hat sich mit den aktuellen Lösungsmöglichkeiten zur erneuten Bankenrettung überhaupt nicht befasst, eigene Gedanken, zudem möglicherweise kritische Anmerkungen, sind nicht zu finden. Den abschließenden Raum für ein Schlussfazit überlässt Dieckmann in seinem Buch ausgerechnet der Finanzministerin Heinold aus Schleswig-Holstein, die sich gemeinsam mit dem Hamburgischen Finanzsenator Tschentscher auf die Beratung der Bain & Company verlassen und dessen Lösungsvorschlag zur HSH Rettung unkritisch übernommen hat. Sollte diese Lösung in den nächsten Wochen von der EU-Kommission genehmigt werden (bisher gibt es nur einen »handshake-deal«), werden die beiden Länder und damit deren SteuerzahlerInnen noch viele Milliarden Euro in die Bank versenken müssen.

Mit seiner Veröffentlichung zum Gestaltwandel der Landesbanken hat Prof. Dieckmann wenig zur Aufhellung der Landesbanken im Allgemeinen und der HSH Nordbank im Besonderen beigetragen. Dies wird freilich seinen Ruf als Bankexperte in den Hamburger Medien wenig trüben.


[1] Norbert Dieckmann, The Changing Face of the German Landesbanken, Books on Demand, 2016.

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